Kategorie: Magazin

Der Kommandant bleibt zu Hause

Durch moderne Kommunikations- und Informationstechnik werden unbemannte oder autonome Waffensysteme auch auf See möglich. Vor dem Einsatz sind jedoch noch vielfältige Fragen zu beantworten. Wahrnehmungen und Erwartungen zum Thema technische Systeme, die eigenständig handlungsfähig sind, werden spätestens seit 1984 nachhaltig geprägt vom „Terminator“ und von der dahinter agierenden technischen Intelligenz „Skynet“. Ein Maschinenstaat mit nahezu unlimitierten Fähigkeiten, die nur noch übertroffen werden von seinem Willen zur Macht, grenzenloser Amoralität und Feindschaft zur Menschheit. Wenn von autonomen Systemen die Rede ist, werden Bilder und Story vom Terminator beinahe automatisch mitgedacht. Die technologische Realität hebt sich davon deutlich ab. Zwar fliegen...

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Die Kehrseite des Welthandels

Die maritime Community wird nicht müde, auf die Bedeutung freier Seewege und des Welthandels hinzuweisen. Ohne freien Seehandel keine Prosperität, ohne freie Seewege keine Sicherheit. Hinter diesen politischen Aspekten darf man aber nicht übersehen, dass wir es mit extremen logistischen, technischen und finanziellen Größenordnungen zu tun haben. Es geht auch um Macht, um Gewinn, um Arbeitsplätze und Geltung. Schiffe werden immer gigantischer, die Ladungen immer höher. Die Konkurrenz ist knallhart und die Gewinnmargen sind klein. Prekäre Arbeitsplätze, fragwürdige Beladungspraktiken, Terrorismus, Schmuggel und vernachlässigter Umweltschutz sind die Kehrseite des prosperierenden Welthandels. Geht Profit etwa vor Sicherheit?   Starke Verluste im...

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Was führt die Bundeswehr nach Afrika?

Wolfram Lacher hat dieser Tage eine SWP-Studie mit dem Titel „Unser schwieriger Partner - Deutschlands und Frankreichs erfolgloses Engagement in Libyen und Mali“ (https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2021S03_deutschland_frankreich_libyen_mali.pdf) veröffentlicht.Was das Papier aus deutscher Sicht so lesenswert macht, ist weniger die kenntnisreiche Detailanalyse deutscher und französischer Afrikapolitik. Vielmehr ist es die Schonungslosigkeit, mit der der Autor die Unterschiede zwischen beiden Ländern und die grundsätzlichen deutschen Defizite in operativer Sicherheitspolitik offenlegt. Es lohnt sich, auf der Grundlage von Lachers Studie darüber nachzusinnen.Frankreich hat in den letzten Jahrzehnten versucht, sich von kolonialen Konzepten zu trennen, fällt allerdings immer wieder in das Gedankengut der Françafrique zurück. Es...

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Hoch gestapelt, tief gefallen

Hunderte Container verlor die MSC Zoe 2019 in der Nordsee. Sind ähnliche Havarien vorprogrammiert? Auslöser für die Havarie der MSC Zoe, bei der in der Nacht zum 2. Januar 2019 vor den Friesischen Inseln mehr als 342 Container über Bord gegangen waren, sind offenbar die extremen Rollbewegungen des Containerschiffs in der stürmischen See gewesen. So lautet zumindest das vorläufige Ergebnis der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg. Nach Ansicht der BSU wurde davon ausgegangen, dass das riesige Schiff in der aufgewühlten See so stark hin und her rollte, dass die Laschen an den Containern den enormen Belastungen nicht mehr standhielten...

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Neun Lagen an Deck

Warum kommt es auf See immer wieder zu schweren Havarien mit Containerschiffen? Schifffahrtssachverständiger Dieter Becker erklärt die Gründe und zeigt Lösungen. Herr Becker, warum werden überhaupt so viele Container als Decksladung von Container- Schiffen transportiert? Das hängt zusammen mit der sogenannten „Räumte“, also vom Staukoeffizient der Container an Bord eines Schiffes. Das ist die Messgröße, die den Laderauminhalt in Kubikmeter pro Tonne Ladung eines Schiffes angibt. Container haben nur eine Räumte von etwa 0,40, sie nehmen also viel Raum im Vergleich zum Gewicht in Anspruch. Das führt dazu, dass bis zu 40 Prozent der Containermenge als Decksladung transportiert werden,...

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