Mit ferngelenkten Fluggeräten soll nach Schiffen gesucht werden, die die Schwefelgrenzwerte in der Region nicht einhalten.
Das von der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie durchgeführte Projekt ist eine Fortsetzung ähnlicher Projekte, die die EMSA in diesem Gebiet durchgeführt hat.
In den nächsten drei Monaten wird eine Drohne den Schwefelgehalt in den Abgasfahnen von Schiffen messen, die die Ostsee durchqueren. Der "Schnüffler" wird in der Lage sein, Überschreitungen der geltenden Grenzwerte zu erkennen. Gleichzeitig werden auch Bilddaten für die hydrografische Vermessung gesammelt.
Das ferngesteuerte Flugzeug startet vom Bundeswehrstandort Staberhuk an der Ostküste Fehmarns und überfliegt ausgewählte Schiffe, die den Fehmarnbelt und die Kadetrinne passieren, um den Schwefelgehalt ihrer Abgasfahnen zu messen. Aus den Daten lässt sich der Schwefelgehalt des Schiffstreibstoffs ableiten, der in der Baltic Sea Emission Control Area (SECA) einen Wert von 0,10 Prozent nicht überschreiten darf.
Die Messergebnisse werden den Behörden in den europäischen Häfen in Echtzeit über das von der EMSA betriebene Informationssystem Port State Control zur Verfügung gestellt. Nach Angaben der EU-Agentur für Meeresangelegenheiten können Schiffe gezielt für eine Inspektion in ihrem nächsten Anlaufhafen ausgewählt und Proben des Treibstoffs genommen werden. Wenn Verstöße gegen die strengen Schwefelgrenzwerte nachgewiesen werden können, drohen den Verantwortlichen hohe Strafen.
Die EMSA bietet den EU-Ländern die Dienste des Remotely Piloted Aircraft System (RPAS) kostenlos an. Sie können überall entlang der Küste der Europäischen Union eingesetzt werden. Dänische und französische Behörden haben 2020 ähnliche Programme mit der EMSA durchgeführt. Weitere Einsätze gab es in Litauen, in der Strasse von Gibraltar und auf der Elbe.
Quelle: Maritime Executive, BSH
0 Kommentare