KSM-Soldaten im Hafenbereich Stützpunkt Eckernförde bei einer Übung. Foto: Bundeswehr/MarKdoPIZ

KSM-Soldaten im Hafenbereich Stützpunkt Eckernförde bei einer Übung. Foto: Bundeswehr/MarKdoPIZ

Eckernförde: Befehlshaber Flotte stellt neue KSM-Einheiten auf

Am 5. April 2023 werden um 14:30 Uhr die neuen Einheiten des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM) durch den Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte und Stellvertreter Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Frank Lenski (61), im Rahmen eines feierlichen Appells in Dienst gestellt.

Die neue Struktur und damit eine deutliche Vergrößerung des KSM wurde schon vor einigen Zeit durch das Verteidigungsministerium gebilligt. Nun nimmt die Struktur "KSM 2023+" mit großen Schritten Fahrt auf.

Beginnend ab dem 1. April 2023 wird die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr damit bis 2025 auf ca. 600 Dienstposten aufwachsen. Das bedeutet, dass sich die Zahl bis dahin fast verdoppelt hat. Des Weiteren werden mit der Spezialoperationen-Bootskompanie und der Unterstützungskompanie zwei neue Einheiten aufgestellt, die Gruppe Ausbildung aufgelöst und als Ausbildungszentrum Spezialkräfte der Marine ebenfalls als neue Einheit aufgestellt.

KSM demonstriert Fähigkeiten mit LUH H145M. Foto: Bundeswehr/J.Baier

Hintergrundinformationen

Die Kampfschwimmer sind seit 1974 im Marinestützpunkt Eckernförde stationiert, wo sie seit dem 1. April 2014 den Kern des KSM bilden.

Das Kommando Spezialkräfte der Marine ist die maritime Komponente der Spezialkräfte der Bundeswehr. Es stellt mit den Kampfschwimmern, einschließlich ihrer Unterstützungs- und Führungsteams, Experten für besondere militärische Aufgaben im maritimen Umfeld bereit. Ihre Einsatzgebiete sind also vor allem die offene See, Küstengebiete, Flussmündungen und Binnengewässer.

Die Kampfschwimmer sind Taucher, Fallschirmspringer, Speedboot-Piloten, Sprengstoffexperten, Einzelkämpfer und vieles mehr. Im Ernstfall gehen sie als erste in einen Einsatz, und das in gefährlichsten Situationen.

Zu ihren Fähigkeiten gehören: das Gewinnen von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktgebieten, Geiselbefreiungen, Wiederinbesitznahme von Schiffen, das Festsetzen von Zielpersonen im Ausland, offensive Abwehr terroristischer Bedrohungen, und verdeckte Operationen im gesamten Aufgabenspektrum der Bundeswehr. Unterstützt werden sie von Bootsteams und beweglichen Arzttrupps.

2 Kommentare

  1. Das Datum 1974 kann nicht stimmen . Denn 1964 habe
    ich meinen Lehrgang abgeschlossen und war dann in Eckernförde Mitglied der Kampfschwimmerkompanie.
    M.f.g.
    Kurt Zimmer

    Antworten
    • Sehr geehrter Herr Zimmer, danke für Ihren Kommentar, dem ich nachgegangen bin. Die von mir verwendeten Angaben im Beitrag stammen aus der Pressemitteilung der Marine – da müsste man davon ausgehen, dass die Zahlen stimmen. Folgendes Ergebnis der eigenen Recherche – in aller Kürze und ohne Gewähr!

      Bei der Aufstellung der Bundeswehr und der Bundesmarine 1956 war bereits eine Kampfschwimmereinheit vorgesehen, um amphibische Landungsoperationen des Gegners stören und eigene vorbereiten zu können. Diese Einheit hat allein organisatorisch betrachtet schon eine bewegte Vergangenheit.

      Die ersten Kampfschwimmer wurden ab August 1958 in List auf Sylt ausgebildet und im Dezember 1959 als Kampfschwimmerzug in Sengwarden der Strandmeisterkompanie des Seebataillons zugeordnet. Als das Seebataillon 1963 nach Borkum verlegte, ging der Zug nach Eckernförde (Außenstelle des Marinestützpunktkommandos Kiel). Die Kampfschwimmer wurden dort im April 1964 eine selbständige Kompanie, die allerdings weiterhin der Amphibischen Gruppe in Wilhelmshaven (später Emden) unterstellt war. Im Juli 1985 avancierte die eckernförder Außenstelle als Herberge der Kampfschwimmer zum eigenständigen Marinestützpunkt Eckernförde. Im Oktober 1991 dann Zusammenführung der Kampfschwimmer mit den Minentauchern in der Waffentauchergruppe – jetzt unterstellt der Flottille der Minenstreitkräfte. Mit der 1997 beginnenden Reorganisation der Marine (und Auflösung der Boots-Flottillen) gehörte die Kampfschwimmerkompanie den Spezialisierten Einsatzkräften der Marine (SEK M) an, die der Einsatzflottille 1 in Kiel unterstellt wurden. Seit April 2014 wiederum bilden die Kampfschwimmer den Kern des Kommandos Spezialkräfte der Marine (KSM) in der Einsatzflottille 1.

      Die verfügbaren Daten sind nicht immer in sich schlüssig, aber organisatorische Veränderungen sind bekanntlich langwierige Prozesse.

      Mit freundlichen Ostergrüßen
      Axel Stephenson
      KptzS a.D.

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