Der Lenkwaffenzerstörer USS Spruance (DDG-111) der Arleigh Burke-Klasse, links, die USS America (LHA-6) und der Flugzeugträger USS Carl Vinson (CVN-70) der Nimitz-Klasse durchqueren am 22. Januar 2022 die Philippinische See. Foto US Navy

Der Lenkwaffenzerstörer USS Spruance (DDG-111) der Arleigh Burke-Klasse, links, die USS America (LHA-6) und der Flugzeugträger USS Carl Vinson (CVN-70) der Nimitz-Klasse durchqueren am 22. Januar 2022 die Philippinische See. Foto US Navy

Erneut: die 500-Schiff-Marine

CNO Gilday: Wir brauchen eine Marine mit über 500 Schiffen

Der Chief of Naval Operations (CNO), Admiral Michael Gilday, sagte in San Diego, Kalifornien auf der Konferenz WEST 2022, die gemeinsam von der AFCEA und dem U.S. Naval Institute veranstaltet wurde, dass die US - Marine eine Flotte von mehr als 500 Schiffen bräuchte, um ihre Verpflichtungen aus der bald erscheinenden Nationalen Verteidigungsstrategie zu erfüllen.

"Wir brauchen 12 Flugzeugträger. Wir brauchen eine starke Amphibienstreitmacht mit neun großen Amphibienschiffen und weitere 19 oder 20 LPDs zu deren Unterstützung. Vielleicht 30 oder mehr kleinere Amphibienschiffe zur Unterstützung der maritimen Küstenregimenter ... 60 Zerstörer und wahrscheinlich 50 Fregatten, 70 Angriffs-U-Boote und ein Dutzend U-Boote mit ballistischen Raketen, etwa 100 Unterstützungsschiffe und in Zukunft wahrscheinlich etwa 150 unbemannte Schiffe".

Nach Gildays Liste würde diese Streitmacht etwa 513 Schiffe umfassen. Die Zahlen, die Gilday nannte, stimmen weitgehend mit einer fiktiven Höchstsumme überein, die im gekürzten langfristigen Schiffbauplan für das Haushaltsjahr 2022 enthalten ist. Die vom Kongress vorgeschriebene Bewertung der Streitkräftestruktur wird in den Haushalt für das Haushaltsjahr 2024 einfließen. Die Einzelheiten wurden jedoch weitgehend unter Verschluss gehalten, da das Pentagon weiterhin an seiner nächsten nationalen Verteidigungsstrategie arbeitet.

In den letzten drei Jahren war die künftige Struktur der Marine verschiedenen Untersuchungen unterzogen worden. Gegen Ende der Trump-Administration wurde ein ehrgeiziger Flottenplan vorgelegt. Die Biden-Administration setzte den Plan kurz nach dem Amtsantritt des Präsidenten wieder aus, woraufhin die Marine unter neuer Führung im Pentagon mit einem stagnierendem Haushalt erneut prüfen musste.

Im Kern geht es darum, wie man in Zukunft kämpfen können muss, um über riesige Distanzen verteilt über mehrere Ozeane optimiert und vernetzt operieren zu können. Das wurde in sogenannten Large Scale Exercises (in 2021) geübt. Die Navy und die Marines testen auch Trägerkampfgruppen und amphibische Bereitschaftsgruppen mit komplizierten Gefechtsszenarien. Auch die Erprobung unbemannter Schiffe gehören dazu.

Gilday‘s Äußerungen sind eine Reaktion auf Berichte, wonach die Biden-Administration die Zuweisung von Mitteln an das Pentagon für 2023 mit Verzögerung einplant.

Das Thema „500-ship-Navy“ ist nicht neu, sondern wird in der US-Marine immer wieder beschworen. So widmete „Proceedings“ bereits 1980 dem Thema das Titelbild. Im Januar 1986 erschien in Proceedings ein Artikel, in der Autor J.F. Lehmann erwog, dass man aufgrund von Geografie, Allianzen und der sowjetischen Bedrohung die Größe der Marine" auf 600 Schiffe erhöhen müsse, um den Verpflichtungen nachzukommen. Ein gewisser Commander McGrath schaffte es in der Proceedings Januar-Ausgabe 2007 sogar einen Artikel zu platzieren, der „1000 Ship Navy und maritime Strategie“ lautete.

Quellen: USNI News, LaGrone, Shelbourne, Eigenrecherche

 

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