In der Nacht von Montag auf Dienstag brannte es auf dem Aufklärungsschiff „Alster“ (Oste-Klasse 423), das sich im Rahmen einer planmäßigen Instandsetzung derzeit im Schwimmdock der Norderwerft im Hamburger Hafen befindet.
Nach ersten Informationen brannte es in einem Elektro-Verteilerkasten. Besatzungsangehörige hatten das Feuer schnell löschen können. Die herbeigerufene Feuerwehr kontrollierte die Brandstelle anschließend. Das Feuer brach gegen 1.16 Uhr aus, wie ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber TAG24 mitteilte. Vorsorglich waren auch Löschboote zum Dock gefahren, sie wurden jedoch nicht benötigt.
Nach Auskunft des zuständigen Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) seien auf der Einheit weder Schäden entstanden noch gab es verletzte Personen. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache dauern an.
Fähigkeitsprofil
Die Bundeswehr verfügt über drei sogenannte Flottendienstboote. Neben der „Alster“ (A50) sind das die „Oste“ (A52) und die „Oker“ (A53). Die Schiffe wurden 1988/1989 in Dienst gestellt und sollen beginnend ab 2029 durch drei Neubauten ersetzt werden. Baubeginn der ersten Einheit bei Naval Vessels Lürssen (NVL) war im vergangenen Jahr. Die veranschlagten Kosten liegen bei 3,2 Milliarden Euro. Marineforum berichtete am 22.11.2024:

Flottendienstboot "Oker" 2017 am Polarkreis. Foto: Bundeswehr
Die Bundeswehr bezeichnet die Flottendienstboote als "hochsensibles Auge und Ohr" nicht nur für die Marine, sondern für die gesamte Bundeswehr, weil für die Überwachung in See- und Küstengebieten mit elektronischen, hydroakustischen und elektro-optischen Sensoren ausgerüstet sind. Genaue Angaben zu Systemen und Sensoren sind selbstverständlich geheim. Einmal ausgelaufen aus dem Heimathafen Eckernförde und in internationalen Gewässern außerhalb fremder Hoheitsgebiete können Flottendienstboote frei auf den Weltmeeren operieren.
In der sich permanent verschärfenden Sicherheitslage in Nord- und Ostsee sind ihre Fähigkeiten deshalb dauerhaft gefragt. Nicht auszudenken, wenn der Generalinspekteur der Bundeswehr im Jahre 2010 den Befehl zur vorzeitigen Außerdienststellung der drei Boote zur seegestützten signalerfassenden Aufklärung (SIGINT) nicht zurückgenommen hätte.
kdk, Tag24
Ich hoffe,es wird irgendwann Mal wieder besser für unsere Mädels und Jungs, welche für uns den Kopf im Ernstfall für das Land herhalten müssen
Also früher wurde das vom MAD übernommen. Militärischer abschirm Dienst. Als es bei uns an Bord brannte,waren die am nächsten Tag zur Stelle.
Sehr geehrter Herr ‚LeCompte‘, Danke für Ihren Hinweis.
Der MAD (Militärischer Abschirmdienst der Bundeswehr) wird immer dann hinzugezogen, wenn der Verdacht auf Spionage oder Sabotage im Raume steht.
Die Redaktion
Es sollten mal wieder genügend Sicherheitskräfte zur Kontrolle eingesetzt werden oder greifen Putin’s Krallen auch schon hier
Also, wie hat man sich das vorzustellen, wenn die Rede davon ist, die Polizei würde noch ermitteln? Gibt es keine Feldjägertruppe mehr, die m. W. ebenso Aufgaben der Tatort- und Spurensicherung, aber auch Ermittlungen übernimmt?
Guten Tag und Danke für die Frage.
Grundsätzlich halten auch die Feldjäger der Bundeswehr spezielle Ermittlungsteams bereit. Anlass für Ermittlungen der Feldjäger ist allerdings immer der Verdacht, dass ein Dienstvergehen oder eine Straftat von Soldatinnen und Soldaten vorliegen könnte.
Steht der Verdacht einer Straftat im Raum, ist in Deutschland immer die zuständige Staatsanwaltschaft hinzuzuziehen, die dann zusammen mit der Landespolizei eigene Ermittlungen (mit Brandsachverständigen) anstellt.
Da die 112 gewählt und die Feuerwehr zur zivilen Norderwerft in Hamburg gerufen wurde, liegt hier möglicherweise ein Automatismus vor. Aber wir wollen uns nicht an Spekulationen beteiligen.
In der aktuell angespannten Situation kann ein hohes Ermittlungsinteresse bei allen an der deutschen Sicherheitslage beteiligten Stellen vorausgesetzt werden. Deshalb ist eine Veröffentlichung von Details vor Abschluss der Ermittlungen eher unwahrscheinlich.
Die Redaktion