Wahrzeichen Hamburgs: Die Köhlbrandbrücke. Foto: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Wahrzeichen Hamburgs: Die Köhlbrandbrücke. Foto: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Hamburg: Hapag-Lloyd fordert schnelle Entscheidung für Köhlbrandquerung

Wird die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen durch einen Tunnel oder eine neue Brücke ersetzt? Oder kann die alte Brücke vielleicht doch zumindest für Autos erhalten bleiben?

Neubau ohne Abriss

Ökonomisch, ökologisch und baukulturell wäre eine zweite Köhlbrandbrücke die sinnvollste Lösung, sagt der Denkmalverein Hamburg. Der fordert schon lange zu prüfen, ob die alte Brücke erhalten werden kann. Gunther Bonz, der frühere Präsident des Unternehmsverbands Hafen Hamburg, hatte zuvor erklärt, dass angesichts sich verändernder Routenpläne der Containerreedereien wie Hapag-Lloyd und Maersk die alte Brücke vielleicht nicht abgerissen werden muss und hat damit erneut die Diskussion um den Erhalt der alten Brücke angestoßen.

Verbindungen

Die bestehende Köhlbrandbrücke verbindet seit 1974 die westlichen Hafenbereiche mit denen auf der Elbinsel Wilhelmsburg. Zugleich ist sie Anbindung des Hafens an die Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen. Mit einer Durchfahrtshöhe von gut 50 Metern entspricht die jetzige Brücke nicht mehr den künftigen Anforderungen und soll nach bisherigen Planungen bis 2036 ersetzt werden. Aufgrund erheblicher Preissteigerungen bei der bisher favorisierten Tunnellösung prüft der Senat nun auch wieder günstigere Alternativen.
Marineforum berichtete darüber am 21.08.2023 - „Köhlbrandbrücke von nationaler Bedeutung“.

Debatte

In dieser neuen Diskussion macht sich die Reederei Hapag-Lloyd nun für eine schnelle Entscheidung stark. Hapag-Lloyd bemängelt, dass über die Köhlbrandbrücke nun fast so lange diskutiert werde, wie über die Elbvertiefung. Wichtig sei, dass man sich irgendwann mal festlegt, denn Hapag-Lloyd sei von der zukünftigen Köhlbrandquerung besonders betroffen. Die Reederei ist am modernsten und effizientesten Terminal in Hamburg, am Containerterminal Altenwerder beteiligt, das hinter der Köhlbrandbrücke liegt und derzeit von besonders großen Frachtern wegen der Brückenhöhe nicht angelaufen werden kann.

Containerschiff OOCL Singapore bei der Durchfahrt unter der Köhlbrandbrücke, Ziel Altenwerder. Foto: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Containerschiff OOCL Singapore bei der Durchfahrt unter der Köhlbrandbrücke, Ziel Altenwerder. Foto: Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Wenn wieder eine genauso hohe Brücke gebaut wird, dann stärke das nicht die Wettbewerbsfähigkeit von Altenwerder, so der Reederei-Chef. Hapag-Lloyd rechnet zwar damit, dass etwa zehn Prozent weniger Container in Hamburg umgeschlagen werden als letztes Jahr, will aber unabhängig von der geplanten Kooperation mit der dänischen Reederei Maersk auch in Zukunft mit den besonders großen Frachtern nach Hamburg kommen können.

Tunnel oder Brücke

Die Stadt Hamburg hatte bislang mit Blick auf das Terminal Altenwerder entweder mit einem Tunnel oder einer deutlich höheren Brücke geplant. Für den Bund der Steuerzahler wäre eine zweite, gleich hohe Köhlbrandbrücke unter dem Strich günstiger als die bisher bekannten Alternativen.

Die Wirtschaftsbehörde lässt derzeit prüfen, ob neben einem teuren Tunnel auch eine einfachere Variante oder eine neue, deutlich höhere Brücke machbar ist.

Die Stadt will dann im Laufe dieses Jahres entscheiden, wie die Köhlbrandbrücke ersetzt werden soll.
Es wird allerdings sportlich, wenn bis 2036 die Alternative fertig gestellt sein soll.

Quelle: ndr

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