Köhlbrandbrücke - Querung der Süderelbe bei Harburg (Chicago Express/Hapag Lloyd). Foto: Hapag-Lloyd

Köhlbrandbrücke - Querung der Süderelbe bei Harburg (Chicago Express/Hapag Lloyd). Foto: Hapag-Lloyd

Köhlbrandbrücke von „nationaler Bedeutung“

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) fordert eine Bundesbeteiligung an einer Ersatzlösung für die Köhlbrandbrücke. Die Bundesregierung hatte sich kürzlich nicht darauf festlegen wollen.

„Golden Gate von Hamburg“

Die 3.618 Meter lange Schrägseilbrücke quert seit 1974 den 325 Meter breiten Köhlbrand, einen Nebenarm der Süderelbe. Sie verbindet den Stadtteil Steinwerder auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg mit Waltershof an der Autobahn 7 und ist damit gleichzeitig Anbindung des Hafens an die Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen.

Ersatzquerung

Hamburg sieht die Bundesregierung bei der Finanzierung einer Ersatzlösung der für den Hafen wichtigen Köhlbrandbrücke nach wie vor in der Pflicht. Die Stadt habe 2020 eine Vereinbarung mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unterzeichnet, dass es bei der neuen Köhlbrandquerung zu einer Kostenteilung komme, so der SPD-Politiker gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Tschentscher erwarte, dass der Bund zu dieser Zusage stehe und die Köhlbrandquerung als ein gemeinsames Projekt des Bundes und der Stadt Hamburg sehe.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte sich kürzlich im Bundestag in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Union nicht grundsätzlich auf eine Beteiligung festlegen wollen. Die Köhlbrandquerung liege in der Baulast der Freien und Hansestadt Hamburg, hieß es. Voraussetzung dafür, dass über eine Bundesförderung entschieden werden könne, sei das Vorliegen prüfbarer Projektplanungen mit Kostenberechnungen. Entsprechende Unterlagen lägen dem Bundesverkehrsministerium derzeit nicht vor.

Neue Planungen

Die Planungen für den Ersatz der in die Jahre gekommenen und sanierungsbedürftigen Köhlbrandbrücke werden aktuell überarbeitet. Grund sei ein erheblicher Preisanstieg für die Tunnelvariante, auf die man sich bereits festgelegt hatte. Aufgrund zunächst nicht bekannter Schwierigkeiten mit matschigem Untergrund, hatte die Wirtschaftsbehörde im Mai 2023 die Kosten mit 5,31 Milliarden Euro angegeben und zugleich angekündigt, nach jahrelanger Bevorzugung des Tunnelprojekts auch wieder den Bau einer neuen Brücke prüfen zu wollen.

Kostenvergleich

Um die Kosten einer neuen Brücke mit der eines Tunnels vergleichen zu können, müssten beide Varianten in derselben Planungstiefe vorliegen. Erst dann könne beurteilt werden, ob ein Tunnel oder eine Brücke im Hinblick auf Kosten, Lebensdauer und technische Ausgestaltung die bessere Variante sei.

Beides werde teuer, "das war von Anfang an klar", sagte der Bürgermeister. Aber die Verkehrsanbindung des Hafens sei von nationaler Bedeutung, deshalb müsse es eine neue Köhlbrandquerung geben. Aufgrund dieser übergeordneten Bedeutung habe der Bund die Querung auch zu einer Bundesstraße hochgestuft.

Bis zur Fertigstellung einer Lösung, egal ob Brücke oder Tunnel, werden wohl weitere 10 bis 15 Jahre vergehen.

Quelle: t-online, ndr

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