Modifiziertes Hubschrauber-Landungsschiff, Hengan-Klasse, Iran. Foto: Staatl. Medien

Modifiziertes Hubschrauber-Landungsschiff, Hengam-Klasse, Iran. Foto: Staatl. Medien

Iranische Marine präsentiert ihren „Drohnenträger“

Der Iran verfügt bekanntlich nicht über reichweitenstarke Großkampfschiffe, aber er weiß sich auf die eine oder andere Weise zu helfen. Das demonstrierte er Mitte Juli nun auch vor hochrangiger Militärführung und berichtete in den staatlichen Medien darüber. Und zwar zeitgleich mit der amerikanischen Warnung, Russland wolle sich im Iran mit Drohnen für den Krieg gegen die Ukraine eindecken.

Kleines Hubschrauber-Landungsschiff "Tonb", Hengan-Klasse, Iran. Foto: Staatl. Medien

Kleines Hubschrauber-Landungsschiff "Tonb", Hengam-Klasse, Iran. Foto: Staatl. Medien

Marinelösung – robust und einfach

Die iranische Marine hat jetzt ihre Lösung für das operative Problem vorgestellt: Die reichlich bemessene Landeplattform auf einem der vier betagten, kleinen Hubschrauber-Landungsschiffe (LSLH) der Hengam-Klasse (1974/1985, 2.600 Tonnen) wurde in ganzer Breite und Länge mit unzähligen Startrampen für diverse Aufklärungs-, Kampf- und „Kamikaze“-drohnen bestückt.

Kleines Hubschrauber-Landungsschiff "Larak", Hengam-Klasse, Iran. Foto: Staatl. Medien

Dabei ist die Rechnung einfach: die Schiffe haben eine Reichweite von 2.000 Seemeilen – die iranischen Drohnen eine Reichweite von (angeblich) 1.000 Seemeilen – macht 3.000 Meilen Wirkradius! Das deckt ein Gebiet ab, das von Indonesien über Madagaskar bis Italien reicht. Zusätzlich wurden U-Boote der Fateh- und der Tareq-Klassen (500 Tonnen-Eigenbau, 3.000 Tonnen Kilo-Klasse) mit senkrecht startenden Drohnen ausgestattet.

Drohnenschmiede Iran

Der Iran verfügt über ein umfangreiches Arsenal an Drohnen aller Bauarten. Die Islamische Republik rühmt sich unverhohlen, in der Drohnen-Technologie eine der fünf führenden Nationen weltweit zu sein. Die Namen reichen von Pelican, Homa, Arash (loitering munition), über Chamrosh und Jubin, bis Abail-4 und Bavar-5. Die Möglichkeiten dieser brisanten Mischung wurden der eigenen Militärführung Mitte Juli im Arabischen Meer zwischen Pakistan und Oman vorgeführt.

Internationales Geflecht

Wir sehen uns einer harschen und komplizierten hybriden Kriegsführung gegenüber. Wir müssen für einen derartigen Krieg gewappnet sein!“ sagte der Stabschef der iranischen Streitkräfte, General Mohammad Hossein Baqeri, zur Begründung der verstärkten Aktivitäten Irans in Sachen Drohnen-Einsatz.

Iranische Drohnenbasis. Foto: Staatl. Medien

Iranische Drohnen sind im Jemen aufgetaucht, aber auch im Irak und in Syrien, sowie im Sudan im Einsatz. Hergestellt werden iranische Drohnen übrigens auch in Tadjikistan – ein Gegenpol zu den Drohnen chinesischer Bauart in den umliegenden Ländern Kazakhstan, Turkmenistan and Uzbekistan. Außerdem sind dort die Einrichtungen sicherer gegen israelische Präventivschläge, als im Iran selbst.

All dies bleibt der russischen Militärführung natürlich nicht verborgen, die nicht erst jetzt Interesse an der iranischen Technologie bekundet!

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