Foto: Mariska Buitendijk

Foto: Mariska Buitendijk

Kollision mit Windkraftanlagen verhindern

28. Mrz 2022 | Headlines, News, Technologie | 0 Kommentare

Das Maritime Forschungsinstitut der Niederlande (MARIN) hat drei innovative Barrieren zur Vermeidung von Kollisionen zwischen Schiffen und Windkraftanlagen getestet.

Anlass für diesen Test war der Zwischenfall mit der Julietta D am 31. Januar 2022. Dieses treibende Schiff kollidierte zunächst mit einem Tanker und dann mit einer Umspannplattform und einem Windturbinenfundament des im Bau befindlichen Windparks Hollandse Kust Zuid. Die installierten Windturbinen könnten bei einer Kollision auf ein Schiff fallen, was eine große Gefahr für die Besatzung, die Passagiere, das Schiff selbst und die Umwelt darstellt.

Wenn Ende 2030 in der Nordsee schätzungsweise 2500 Windkraftanlagen stehen werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Kollision. Von den rund 80 Unfällen bzw. Havarien, die durchschnittlich im Jahr in der Nordsee passieren, würden Kollisionen mit Windkraftanlagen rund 2% ausmachen. Das sind bis zu 3 Vorfälle. Möglichkeiten, diese Unfälle zu vermeiden, sind bekannt. Treibende Schiffe werfen den Anker, ein Notschlepper wird aktiviert und die übrige Schifffahrt umgeleitet. Die Innovation läge darin, „Leitplanken auf See“ zu entwickeln.

In einem Workshop am 23. Februar entwickelte eine Gruppe von zwanzig Experten aus der Branche und von MARIN drei innovative Ansätze: Das erste Konzept sieht eine Reihe von Bojen an der Oberfläche vor, die mit Schleppankern befestigt werden. Das zweite Konzept besteht aus einem intelligenten Aufhängungsnetz zwischen festen Masten und das dritte aus einer verankerten Unterwasser-Hakenleine, die den Anker des treibenden Schiffes einfangen soll.

Mit maßstabsgetreuen Modellen aller drei Lösungen wurden am 17. und 18. März Tests in seinem Offshore-Becken durchgeführt, um festzustellen, ob die Barrieren in der Lage sind, das zu erfüllen. Man stellte fest, dass alle drei Konzepte in der Lage wären, ein Schiff abzufangen. Die verschiedenen Konzepte und alle Testergebnisse werden im Rahmen eines offenen Innovationsprojekts geteilt, um die Weiterentwicklung der vielversprechendsten Konzepte zu ermöglichen. Die Initiative hat auch international großes Interesse geweckt.

Quelle: Marin, eigene Recherchen

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert