Ballistic Missile Defence, Standard Missile SM-3 Block IA, USS Fitzgerald. Foto: U.S. Navy

Ballistic Missile Defence, Standard Missile SM-3 Block IA, USS Fitzgerald. Foto: U.S. Navy

Pacific Dragon 22: USS Fitzgerald setzt SM-3 ein

Nach der Großübung RIMPAC22 mit 28 teilnehmenden Nationen, knapp 40 Schiffen, 30 unbemannten Systemen, 170 Luftfahrzeugen und 9 Heereskontingenten geht es in und um Hawaii sofort weiter mit erwähnenswerten Marinemanövern: Pacific Dragon 22 (PD22) findet ebenfalls zweijährlich statt, allerdings mit anderen Schwerpunkten. Dieses Jahr wurde Anfang August im Verband amerikanischer, australischer, kanadischer und südkoreanischer Zerstörer sowie der US Missile Defence Agency erstmals eine ballistische Kurzstreckenrakete im „live fire“ von einer seegestützten SM-3 Block IA Standard Missile abgefangen. Der Abfangflugkörper wurde von der USS Fitzgerald aus gestartet, die vor ziemlich genau fünf Jahren (Juni 2017) in die Schlagzeilen geriet, weil sie etwa 30 Meilen vor dem Stützpunkt Yokosuka mit dem philippinischen Containerschiff ACX Crystal kollidierte.

US Indo-Pacific Command Area of Responsibility. Grafik: US INDOPACOM

Führung durch 3. US-Fleet

Die Führung der Übungen lag bei der 3. US-Flotte, die von Pearl Harbor aus den östlichen Teil des Pazifiks bereedert – die 7. Flotte ist dem westlichen Pazifik zugeordnet und hat ihr Flaggschiff in Yokosuka, Japan. Mit anderen streitkräftegemeinsamen Anteilen untersteht das Ganze dem U.S. Indo-Pacific Command unter Admiral John C. Aquilino ebenfalls auf Hawaii. Die Flugkörperübungen erfolgten von der Pacific Missile Range Facility "Barking Sands" aus, die auf Kauai, der nördlichsten der drei großen Inseln gelegen ist.

Ballistic Missile Defence

Die SM-3 als Verteidigungswaffe gegen ballistische Kurz- und Mittelstrecken-Raketen wird bei Raytheon Missiles & Defense, eines der vier Geschäftsfelder von Raytheon Technologies, in Tucson, Arizona, hergestellt. Dieser Abfang-Flugkörper nutzt keine Sprengladung zur Zerstörung der ballistischen Rakete, sondern wirkt durch den kinetischen Massenaufprall im „hit-to-kill“-Verfahren. Raytheon umschreibt es als das hochpräzise Zerstören einer Kugel durch eine andere – das „kill vehicle“.

Weiterentwicklung

Raytheon erhielt erst kürzlich einen Auftrag im Wert von 860 Mio. Euro zur Ausrüstung der US-Streitkräfte und ihrer Partner mit der weiterentwickelten Version SM-3 Block IIA. Diese Version verfügt über einen stärkeren Antrieb und einen verbesserten Gefechtskopf, sodass auch ballistische Langstrecken-Raketen abgefangen werden können. Block IIA wurde in Zusammenarbeit mit Japan konzipiert, erstmals in 2017 getestet und 2020 auf der mit einem BMD-fähigen Aegis-System ausgerüsteten USS John Finn (DDG-113, Arleigh Burke-Klasse Los IIA) im Abfangschuss erprobt. Die SM-3 ist natürlich auch von Land aus einsetzbar.

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