USS Connecticut

Seawolf-class attack submarine USS Connecticut (SSN 22). Foto: US Navy/John M. Hageman/Released

USS Connecticut Untersuchungsergebnis: Grundberührung

Es gibt also doch noch weisse Flecken auf den Karten der Erde! Zumindest auf den Seekarten des Naval Oceanographic Office (NAVOCEANO) im Pentagon muss es bisher nicht bekannte Untiefen geben. Zu diesem Schluss darf man kommen, wenn man das Ergebnis der Havarie-Untersuchung der US Navy zum Unfall der USS Connecticut (Atom-U-Boot der Seawolf-Klasse) im südostasiatischen Pazifik zu Beginn des Monats Oktober liest. Das getauchte U-Boot soll demnach auf eine bisher nicht vermessene Untiefe aufgelaufen sein. Dabei wurde der Schaden an der Außenhülle des Bootes als gering bezeichnet. Auch in der Besatzung zählte man lediglich Leichtverletzte. So die offizielle Lesart.

Bekanntlich ist der Westpazifik übersät mit untiefen Stellen vom unterseeischen Vulkankegel bis zu Atollen und Sandbänken natürlicher bis willentlich aufgehäufter Art – in dem Fall meist mit chinesischer Flagge oben drauf. Auch wenn nach letzten Angaben nur die Hälfte des Südchinesischen Meeres vollständig kartografiert sein soll, so ist es dennoch kaum vorstellbar, dass ein technologisch hochgerüstetes 3 Mrd. Dollar Jagd-U-Boot sich an einem unbekannten Felsen die Nase reibt. Da bleiben mehr Fragen offen, als Antworten gegeben werden, zumal dem Außenstehenden auch eine ungefähre Ortsangabe verwehrt bleibt – es soll sich aber doch wohl im Südchinesischen Meer zugetragen haben.

Zumindest hat das Boot die 3.000 Meilen bis zum Dock auf der Insel Guam mit eigener Kraft und auf ebenem Kiel zurücklegen können. Auf der Suche nach den Verantwortlichen für den Unfall wird der Kommandeur der 7. U.S.-Flotte in Yokosuka/Japan mit den Worten zitiert: Die Welt unter Wasser verzeihe nichts – selbst kleine Fehler hätten größte Folgen. In diesem Sinne haben mittlerweile Kommandant, Erster Offizier und der Sonar-Unteroffizier ihren Dienst quittieren müssen.

Dieser Vorfall ist allerdings auch nicht der einzige seiner Art, wie man fast schon hätte ahnen können: Erst 2005 hatte ein ähnliches Boot, die USS San Francisco (Los Angeles-Klasse), etwa 300 Meilen südlich Guam auf 160 Metern Tiefe mit Höchstfahrt einen Felsen gerammt, dabei sehr viel mehr Schäden verursacht und neben fast 100 Verletzten auch einen Toten in der Besatzung zu beklagen.

Eine abschließende Notiz, die den Blick in die Tiefen der Meere auch nicht klarer werden lässt: Weltweit sollen lediglich erst 80% des Seebodens vollständig kartografiert sein!

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