Kategorie: Magazin

Die russische Marine im Mittelmeer

Präsenz ohne „Power Projection“ Schon der Begriff „Mittelmeerregion“ lässt erkennen, dass in Nordafrika und Südeuropa auch maritime Einflüsse vorherrschen. Bereits in der Antike dominiert Seehandel, und nicht erst mit Eröffnung des Suezkanals finden sich im östlichen Mittelmeer die Umschlagplätze für den Orienthandel. Bis heute gilt die Region als „strategische Brücke“ in den Mittleren Osten und darüber hinaus nach Süd(Asien). Nadelöhr Bosporus Russlands Zar Peter I., der Anfang des 18. Jahrhunderts in der Ostsee die russische Marine gründete, war auch im Süden seines Reiches um maritimen Einfluss bemüht. Über das Schwarze Meer suchte er Zugang zum Mittelmeer, aber schon im...

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Die Ägyptische Marine

In ewiger Konkurrenz zu Heer und Luftwaffe 3.000 Jahre vor der Zeitwende entsteht am Nil eine der frühen Hochkulturen, aber die Ägypter sind zunächst auf ihr Binnenland fokussiert: „Maritime“ Aktivitäten – militärisch wie merkantil – gibt es nur auf dem Nil. Erst mit Erweiterung des regionalen Einflusses gewinnt auch die offene See an Bedeutung. Pharao Thutmosis III (1486-1425 v.Chr.) gründet schließlich eine erste Marine und lässt zur Unterstützung seiner Feldzüge nach Babylonien auf einer für damalige Verhältnisse riesigen Werft in Memphis zahlreiche Schiffe bauen. Meist dienen diese allerdings nur dem Transport von Truppen, Pferden und Material über das östliche...

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Die Lenkflugkörper - Systeme der Deutschen Marine

Sachstand und Nachfolgeplanung Die vorliegenden Entscheidungen zur Neuausrichtung der Bundeswehr und somit auch der Marine zielen auf eine strikte Einsatzorientierung der Streitkräfte ab. So hat sich die Deutsche Marine basierend auf der Konzeption der Bundeswehr weiter in Richtung ihrer neuen Aufgaben ausgerichtet. Die deutschen Seestreitkräfte tragen zu militärischen Operationen durch den Schutz von Aufmarsch und Verlegung bei und ermöglichen bzw. sichern den Zugang zum jeweiligen Operationsgebiet. Sie unterstützen eigene an oder über Land operierende Kräfte von See aus und stellen die Nutzung der See als Basis für streitkräftegemeinsame Operationen sicher (Basis See). Die Bekämpfung gegnerischer Seestreitkräfte in der Landes-...

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Der Golf von Guinea

Gegenwärtiges und zukünftiges Engagement der Europäischen Union Der Rat der Außenminister der Europäischen Union verabschiedete 2014 eine „Gulf of Guinea Strategy“ und im März 2015 einen Aktionsplan (Zeithorizont: 2015-2020) zur Implementierung dieser Strategie. An der Entwicklung von Strategie und Aktionsplan unter Federführung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD), der 67 Einzelaktionen umfasst, waren verschiedene Ratsarbeitsgruppen der EU beteiligt. Es erfolgte eine enge Abstimmung mit internationalen Partnern, besonders mit den Vereinten Nationen, mit drei regionalen afrikanischen Organisationen und insgesamt 19 afrikanischen Küstenstaaten. Wenn die EU im Golf von Guinea gegenwärtig (noch) keine zentrale Rolle spielt, will und muss sie mit Strategie und Aktionsplan dort mehr aktiv werden, mit ihrem reichen Dispositiv an zivilen und militärischen Instrumenten. Für die Entwicklung einer Strategie und eines Aktionsplans für den Golf von Guinea gab es klaren Handlungsbedarf: Piraterie, bewaffnete Raubüberfälle, Menschenhandel und Schmuggel (Menschen, Drogen, Waffen), illegale Fischerei, illegales Abzweigen (oil-bunkering) und Diebstahl von Erdöl, eine insgesamt höchst „giftige Mischung“ an kriminellen Handlungen. Einige Fakten: Die Aktivitäten an Piraterie im Golf von Guinea liegen zwischen 15-19 % der Attacken weltweit. Im Jahr 2014 wurden 24 Vorfälle gemeldet, im Vergleich zu drei im Indischen Ozean und acht Fälle von brutaler Gewalt gegen Besatzungen, neun Fälle von Schusswaffengebrauch und 66 Besatzungsangehörige als Geiseln genommen. Im Vergleich dazu keine im Indischen Ozean, 28 in der Straße von Malakka und 43 im südchinesischen Meer (Quelle: International Maritime Organisation, IMO)....

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Weckruf für die Marine

Polens neue Marinestrategie Eine maritime Strategie ist eine umfassende Ausrichtung aller Aspekte der nationalen Macht, um bestimmte politische Ziele in einer bestimmten Situation durch ein gewisses Maß an Kontrolle auf See zu erreichen (John Hattendorf). Nationale Marinestrategien geben wichtige Hinweise für die konkrete Planung der Marinebeschaffung. Gleichzeitig sind veröffentlichte Marinestrategien wichtige Instrumente der Abschreckung, da sie Freund und Feind über die damit verbundenen Absichten informieren. Während des Kalten Krieges konnte die Ostsee als wichtiges Schlachtfeld in einer zukünftigen Konfrontation zwischen der NATO und dem Warschauer Pakt angesehen werden. Seit den 1990er-Jahren betrachteten die baltischen NATO-Mitglieder und ihre Partner die...

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