In der Ukraine führt man akribisch Buch über alle Vorgänge in der Marine der Russischen Föderation. So berichtete Kiew Anfang Juni über einen Motorenbrand auf dem U-Jagd-Zerstörer ADMIRAL LEWTSCHENKO der Udaloy-Klasse (Projekt 1155, 164 Meter, 8.500 Tonnen) der Nordflotte in der Barents-See, auch wenn dieses Schiff niemals im Schwarzen Meer zu erwarten wäre. Obwohl russischerseits noch nicht bestätigt, scheinen die Schäden an Bord nicht unerheblich zu sein. Wichtiger ist aber ein anderer Aspekt: Die in den 80er Jahren im ukrainischen Mykolajiew gebauten Motoren sind seit 2014 mit Originalteilen und Hersteller-Expertise sowieso nicht versorgbar, aber wegen der Sanktionen gegen Russland nun wohl auch in den technischen Sicherheitseinrichtungen weder mit westlicher Ersatztechnik noch aus nationaler Produktion ausreichend instand zu halten. Daher die wahrnehmbar steigende technische Anfälligkeit russischer Flotteneinheiten.
Moin,
am 20.August 2024 wurde mit einer Meldung des russischen Verteidigungsministeriums das Auslaufen des großen U-Bootabwehrschiffs des Projekts 1155 „Admiral Levchenko“ („Адмирал Левченко“) im Rahmen von planmäßigen Ausbildungstätigkeiten in Gefechtsausbildungsgebiete der Barentssee gemeldet. Dabei wurden alle Waffensysteme und auch die Funktionsfähigkeit aller Bordsysteme überprüft.
Hier ist diese Meldung nachzulesen: https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12526067@egNews
Die Gasturbinen dieser Klasse wurden seinerzeit durch das Unternehmen „Motor-Sich“ (das sich auf dem Gebiet der Ukraine befindet) produziert, aber schon seitmehreren Jahren werden diese Turbinen bei Notwendigkeit durch russische Unternehmen (hier die „Wissenschaftliche Produktionsvereinigung Saturn“ [NPO „Saturn“] in der russischen Stadt Rybinsk) gewartet und überholt. In Rybinsk wurden entsprechende Kapazitäten geschaffen.
Die aus der Ukraine stammende Meldung von Anfang Juni 2024 über die erheblichen Schäden auf dem großen U-Bootabwehrschiff „Admiral Levchenko“ („Адмирал Левченко“) ist meiner Ansicht nach eine Übertreibung. Auf der russischen Seite werden schon seit mehreren Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, nur mit russischen Unternehmen eine Instandsetzungskapazität von sowjetischen Gasturbinen aufzubauen.
Die Neubauten von Fregatten der „Admiral Gorshkov“-Klasse (Projekt 22350) sind inzwischen mit komplett in Rußland gefertigten Gasturbinen ausgerüstet.