Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower", Überflug einer gemischten Gruppe amerikanischer und französischer Trägerflugzeuge. Foto: U.S. Navy/J.Hilgendorf

Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower", Überflug einer gemischten Gruppe amerikanischer und französischer Trägerflugzeuge. Foto: U.S. Navy/J.Hilgendorf

Flugzeugträger-Gruppe "Eisenhower" auf dem Weg nach Europa

Während der neue Super-Flugzeugträger "Gerald R. Ford" auf seiner erst im Mai begonnenen allerersten Auslandsfahrt vor einer Woche bereits etwas überstürzt in das kriegerische Szenario im östlichen Mittelmeer entsandt wurde, war für den Flugzeugträger "Dwight D. Eisenhower" mit der zugehörenden Strike Group (Trägergruppe) eine Verlegung in europäische Gewässer schon lange geplant. Und trotzdem: mit der auf Europa zulaufenden zweiten Trägergruppe senden die USA ein erneutes Signal an die Israel umgebenden Staaten, keinen zusätzlichen Streit zur Unterstützung der Hamas- und Hisbollah-Truppen vom Zaun zu brechen. "DON'T" - wie der amerikanische Außenminister es in der kürzest möglichen Form gerade sagte.

"George H.W. Bush" Carrier Strike Group. Foto: U.S. Navy/J.Wolpert

Die Eisenhower Carrier Strike Group (CSG) besteht neben der auf dem Träger eingeschifften Air Wing 3 aus den Arleigh Burke-Klasse Zerstörern DDG 107 "Gravely" und DDG 87 "Mason" (155 Meter, 9.000 Tonnen) sowie dem Ticonderoga-Klasse Kreuzer CG 58 "Philippine Sea" (173 Meter, 10.000 Tonnen). Das sind insgesamt über 5.000 Soldaten und Soldatinnen - dazu die 5.800 der Besatzung der "Ike". Der Verband folgt jetzt noch einem eng getakteten bilateralen und Bündnis-bezogenen Besuchs- und Übungs-Katalog in den Gewässern des Befehlsbereiches des U.S. European Command (Stuttgart - U.S. Seventh Army; Sixth U.S.-Fleet; Third U.S. Air Force), aber wie lange diese Planung Bestand haben und wie lange ihr Aufenthalt dauern wird, das steht zur Zeit wohl in den Sternen. Bei aktuell zwei aktiven Kriegs-Szenarien an den Rändern Europas gewährt die Präsenz zweier Trägergruppen jedenfalls mehr operativen Freiraum.

Flugzeugträger USS "Dwight D. Eisenhower" (CVN 69) (Ike) im Suez-Kanal. Foto: U.S. Navy/ C.A.Michaels

Die Ford-CSG besteht nach Angaben des U.S. Central Command (Tampa/Florida) im übrigen aus acht Geschwadern Angriffs- und Unterstützungsflugzeugen, den Zerstörern DDG 116 "Thomas Hudner" und DDG 61 "Ramage", DDG 64 "Carney" und DDG 80 "Roosevelt", sowie dem Kreuzer CG 60 "Normandy". Unterstützend zählen dazu auch die in Europa stationierten Kampfflugzeuge der Typen F-15, F-16 und A-10 der U.S. Air Force.

"Ronald Reagan" Carrier Strike Group im Indischen Ozean. Foto: U.S. Navy/S.Call

Die "Eisenhower" war zuletzt 2021 in europäischen Gewässern und unterstützte mit ihren Luftkampfmitteln die Operation Inherent Resolve gegen den Islamischen Staat und stellte auch die Luftraumsicherung während des Rückzugs der amerikanischen Truppen aus Afghanistan. In 2022 durchlief sie eine Instandsetzungsperiode und ist nach einer Einsatz-Ausbildungsphase wieder zertifiziert seeklar und voll einsatzfähig. Worauf man sich verlassen können muss - in diesen Zeiten! Und was hört man so von NATO und EU zu diesem Thema? Mehr dazu, wenn offizielle Mitteilungen vorliegen.

7 Kommentare

  1. Gut dass wenigstens die USA genügend militärische Ressourcen haben, den erklärten Feinden des Westens und der Aufklärung die Stirn zu bieten…und vor allem auch den Willen haben, die angemessen zu nutzen.
    Die EU, selbst mit UK, wäre Europa der Willkür selbst eines Landes wie dem Iran hilflos ausgeliefert.
    Von der BRD reden wir lieber gar nicht.

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  2. Gibt es z.B. in der Karibik auch Flugzeugträger und -Gruppen? Nein, nicht US-Kriegsschiffe meine ich, sondern europäische und asiatische!

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    • Das wesentliche Problem der Karibik ist der Drogenschmuggel von Süd nach Nord – abgesehen von der humanitären Lage in Haiti und gewissen Unruhen in der Mitte Mittelamerikas. Lösungsansätze in diesem Gebiet erfordern keine Präsenz geballter militärischer Kräfte in Form von Trägergruppen, sondern großflächige Überwachung und gezieltes Eingreifen bei akuten Vorfällen – also Patrouillen- und Reaktionsmittel möglichst unter gemeinsamer Koordinierung der Anrainerstaaten. Insofern also liegt eher kein Grund für Trägergruppen vor, sich in der Karibik aufzuhalten. Da allerdings in der Karibik verschiedene Inseln als „British Overseas Territories“ (Britische Überseegebiete) unter die Souveränität Großbritanniens fallen, und ebenso Frankreich im Ostteil der Karibik (Kleine Antillen) seine „Départements et Régions d’outre-mer“ (DOM/ROM) als Teile des französische Staatsgebietes unterhält, besuchen im Rahmen der nationalen Präsenz die Flugzeugträger HMS „Queen Elizabeth“ und HMS „Prince of Wales“ bzw. die „Charles de Gaulle“ mit ihren Schutz- und Unterstützungs-Einheiten gelegentlich dieses Seegebiet.
      Andere Staaten mit Flugzeugträgern im Arsenal ihrer Marinen verbleiben eher in den regionalen Gewässern. Ausnahmen sind natürlich Auslandsausbildungs- und Repräsentations-Fahrten ohne militärischen Einsatzauftrag. Selbst China befindet sich noch im Aufbau seiner Trägergruppen und hat mit ihnen bisher nur die unmittelbar an das Land grenzenden Meere befahren.
      Mit freundlichen Grüßen
      die Redaktion marineforum.online

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  3. Frage eines alten Mannes, der den kalten Krieg als Marinesoldat miterlebt hat. Wie lange kann Europa noch mit
    der uneingeschränkten Unterstützung der noch größten
    Wirtschaftsmacht der Welt rechnen? ( Der Blick auf China).

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  4. Die USA zündeln in der ganzen Weld. Die sind nicht besser als die Nazis unter Hitler. Sie wollen die Welt beherrschen.
    Ihre Flugzeugträger sind bei den Menschen in Europa mehr als unerwünscht. Also ändert den Kurs in Richtung USA.

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    • Sehr geehrter Herr Brüggemann,
      schön, dass wir alle auf der Basis einer FDGO unsere Meinung frei äußern dürfen – jeder für sich, und nicht unbedingt einer für alle! Insofern bitte ich Sie, nicht pauschal für „die Menschen in Europa“ zu sprechen, wenn Sie es ablehnen, diese FDGO geschützt und bei Übergriffen verteidigt zu wissen. Wie es aussieht, wenn man sie nicht schützt, das sehen wir tagtäglich zur Genüge. Wollen Sie das wirklich???
      Mit freundlichen Grüßen
      die Redaktion marineforum.online

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  5. Super das die USA Stärke zeigt und Präsenz da wo Sie Gebraucht wird…das ist Wichtig für die Westliche Welt und der Demokratie

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