Suex-Scooter, Foto: André Forkert

Suex-Scooter, Foto: André Forkert

Gut (aus-)gerüstet unter Wasser

Für einen effizienten Einsatz benötigen maritime Spezialkräfte eine leistungsfähige und innovative Ausrüstung. Die Industrie wartet mit einer Vielzahl von Innovationen auf.

Kampfschwimmer sind Spezialkräfte, die speziell für den Kampf im und unter Wasser ausgebildet sind oder sich über Gewässer bewegen, um Einsätze an Land zu erfüllen. Sie lassen sich leicht von Pioniertauchern und amphibischen Spezialeinheiten wie dem deutschen Kommando Spezialkräfte (KSK) oder der amerikanischen Delta Force unterscheiden, da sie auf Booten eingesetzt werden. Bei ihrer persönlichen Ausrüstung gibt es eigentlich nur wenige neue Trends und Lösungen zu vermelden, obwohl diese ständig weiterentwickelt wurden. Kreislaufgeräte, die zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen gehören, werden immer kompakter und mit Atemgasüberwachungssystemen kombiniert. Diese dienen nicht nur der Sicherheit während des Tauchgangs, sondern fungieren gleichzeitig als Tauchlogbuch. Das deutsche Unternehmen Niebergall hat die Lumineszenz für militärische Anwendungen weiterentwickelt, in diesem Fall für Tauchgeräteanzeigen. Sie sind nun auch im Dunkeln ablesbar und müssen nicht erst beleuchtet werden. Das Seal Mk 1 Pro aus Italien ist das kompakteste und leichteste Unterwasseratemgerät mit geschlossenem Sauerstoffkreislauf, das von Siel für flache Gewässer und Einsätze von kurzer und mittlerer Dauer entwickelt und hergestellt wird.

Eine besondere Rolle spielt die Annäherung der Einsatzkräfte an das Ziel unter oder auf dem Wasser, sofern diese nicht mit einem Hubschrauber oder per Fallschirm aus der Luft abgesetzt werden.

Kajaks für denmilitärischen Gebrauch, Foto: André Forkert

Kajaks für den
militärischen Gebrauch, Foto: André Forkert

Sillinger aus Frankreich bietet hierfür das Schlauchboot SRD Sub (Sillinger Rapid Deployment) an. Das Design des Rapid Deployment Boat mit einer Länge zwischen 3,80 und 5,25 Metern ermöglicht es den Einsatzkräften, das Boot schnell aufzunehmen – entweder vom Boden oder von einem U-Boot aus, oder es zur Tarnung auf den Boden zu legen. Dank einer Automatik ist es innerhalb von 45 Sekunden mit einer Druckluftflasche aufblasbar. Etwa fünf Minuten dauert es, um die Luft vollständig abzulassen und das Boot auf den Grund absinken zu lassen, oder es in derselben Zeit aus 15 Meter Tiefe in die Einsatzbereitschaft zu versetzen. Obwohl der Motor wasserdicht gekapselt ist, wurde mittlerweile ein Trockensack für den Motor hinzugefügt. Aber auch ohne dieses Hilfsmittel kann das Triebwerk auf bis zu 15 Meter Wassertiefe abgesenkt werden. Es ist seit etwa sieben Jahren in Frankreich im Einsatz. Die Nutzlast wird mit 900 bis 1600 Kilo angegeben, je nach Länge des Bootes.

Aufblasbare Boote
Damit Schlauchboote per Lufttransport herangebracht und aus dem Flugzeug abgeworfen werden können, gibt es sogenannte Maritime Craft Aerial Delivery Systems (MCADS). Sillinger arbeitet eng mit IrvinGQ zusammen, die mit Atax und Pribad 21 hierfür konzipierte Plattformen anbieten.

Die deutschen Spezialkräfte suchen derzeit ein neues Kampfboot zum Einsatz auf Flüssen, das sowohl im Rahmen von militärischen Evakuierungsoperationen als auch für den taktischen Einsatz und die direkte Unterstützung von Spezialkräften genutzt werden kann. Eine Beschaffung soll zusammen mit dem Pionierkorps des Heeres erfolgen. Bis dahin steht dem Kommando Spezialkräfte ein kleineres 6-Mann-Schlauchboot zur Verfügung. Das Zubehör für den Lufttransport soll folgen.

Am 22. Juni beriet der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags über die Beschaffung von neuen Einsatzbooten mittlerer Reichweite für das Kommando Spezialkräfte der Marine. Die Beschaffung kann nun eingeleitet werden. Diese Boote können von den Fregatten 126 und den Einsatzgruppenversorgern aufgenommen werden und ersetzen das veraltete RHIB H 1010. Neun Boote sollen beschafft werden mit einer Option für drei weitere. Die Auslieferung der ersten Boote ist für Anfang 2025 vorgesehen.
Das britische Kommando Special Boat Service (SBS) testet ein neues gepanzertes Boot, das 50 Knoten schnell ist. Das Hochgeschwindigkeitsboot Stormblade von BAE Systems kann bis zu sechs Kommandos befördern und ist dank seines selbstaufrichtenden Rumpfs unsinkbar. Der SBS kann es bei Anti-Terror-Operationen auf den Flüssen Großbritanniens einsetzen.

Eine weitere Plattform ist der K 50 des Start-ups Kraken. Dabei handelt es sich um eine äußerst leistungsfähige maritime Plattform, die schnell einsatzbereit ist, um Kräfte zur Verteidigung ziviler oder kommerzieller Infrastruktur im maritimen Bereich einzusetzen. Inspiriert von der Effizienz und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten schwer bewaffneter Motorboote im Zweiten Weltkrieg, ist das K 50 jeder Hinsicht ein würdiger Nachfolger der bekannten Boote vom Typ MTB, MGB und PT Boat. Der Kraken K 50 wurde von Beginn an als integrierte Waffenplattform entwickelt und übertrifft alles, was derzeit auf dem Markt ist. Er bietet eine hohe Leistung, vielfältige Einsatz- und Anpassungsmöglichkeiten. Diese Kombination aus innovativer Technik, solider Konstruktion und hoher Flexibilität macht den K 50 für die Abwehr als auch für den Angriff gleichermaßen effektiv. Der Kraken ist in zwei Varianten erhältlich: K 50A und B. Der K 50A ist ein komplett ausgestattetetes Kampfboot mit umfangreicher Bewaffnung und unübertroffenen Leistungsmerkmalen. Das K 50B ist auf die Bedürfnisse von Seestreitkräften, Grenztruppen und Strafverfolgungsbehörden auf das Abfangen verdächtiger Schiffe und für schnelle Patrouillen ausgerichtet. Der K 50B basiert auf derselben Konstruktionsphilosophie und innovativen Denkweise und für spezifische Szenarien ausgerüstet werden. Das Boot bietet eine außergewöhnliche Leistung und eine angemessene Bewaffnung in Verbindung mit beispiellosen einsatzspezifischen Anpassungsmöglichkeiten.

Black-Line-Systemvon Libervit, Foto: André Forkert

Black-Line-System
von Libervit, Foto: André Forkert

Das aufblasbare, elektrisch angetriebene Kraka Jet Board, das kürzlich in Schweden entwickelt wurde, ist deutlich kleiner. Es ist es sehr leicht und nimmt zusammengelegt nur wenig Platz in Anspruch, sodass es problemlos in einen kleinen Abwurfbehälter gepackt oder in den Torpedorohren eines U-Boots mitgeführt werden kann. Nach Angaben des Herstellers Soal Marine dauert es weniger als drei Sekunden, bis das Gerät vollständig aufgeblasen und einsatzbereit ist. Dann bietet es dem Benutzer eine einfache Transportmöglichkeit zum Einsatzort. Der Kraka lässt sich am ehesten mit einem unauffälligen Schlauchboot vergleichen. Beide Alternativen bieten in etwa die gleichen Vorteile, unterscheiden sich aber in der Größe und der Fähigkeit zum Abwurf aus der Luft. Der Kraka wird in drei Größen und mit verschiedenen Ausrichtungen hergestellt: Transport, Luft und Tauchen. Das Gerät eignet sich gut für SAR-, Kampfschwimmer- und Infiltrationseinsätze. Das Board besteht aus leichten Verbundwerkstoffen und aufblasbaren Materialien und ist für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Der bürstenlose 11-Kilowatt-Elektromotor kann zwei Kommandos inklusive Ausrüstung mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten befördern. Der Wartungsaufwand soll minimal sein. Die Batterie versorgt das Antriebssystem je nach Geschwindigkeit und Belastung 30 bis 60 Minuten lang mit Energie. Zusätzliche Batterien erhöhen die Reichweite. Außerdem kann der Kraka von anderen Booten oder Wasserfahrzeugen geschleppt werden. Es gibt drei Größen in sechs Varianten, jeweils für eine Nutzlast von 250, 400 oder 600 Kilogramm. In jeder Größe gibt es den Kraka als Schlittenfahrzeug ohne Antrieb oder mit dem bereits erwähnten Elektromotor. Hinzu kommt die optionale Modifikation für den Einsatz als Transport-, Absetz- oder Tauchfahrzeug.

Eines der anfälligsten Teile von Schlauchbooten sind die Außenbordmotoren. Nach einem Treffer kann der Antrieb ausfallen, wodurch das Boot zu einem leichten Ziel wird. Aus diesem Grund haben Falcon Dynamics und sein schwedischer Partner Equipnor ballistische Schutzabdeckungen für Außenbordmotoren entwickelt. Diese werden speziell für jeden Motor angepasst und schützen ihn so vor dem Beschuss durch Handfeuerwaffen.

Elektronische Verteidigungssysteme
Da Radare, Wärmebildgeräte und elektronische Verteidigungssysteme immer weitere Verbreitung finden, gewinnen Schwimmer-Lieferfahrzeuge (swimmer delivery vehicle, SDV) zunehmend an Bedeutung, um ein verdecktes Vorgehen zu gewährleisten. Das andere wichtige Instrument für Aufklärung, Wirkung und Unterstützung sind unbemannte Oberflächenfahrzeuge (unmanned surface vehicle, USV).

Eines der neuesten SDVs ist das Shadow Seal, das von Filip Jonker und JFD Ortega Submersibles aus den Niederlanden entwickelt wurde. Das Shadow Seal kann vier voll ausgerüstete Bediener und 450 Liter Nutzlast transportieren. Es bietet eine hervorragende Rollstabilität und kann auch bei rauer See eingesetzt werden. Das Shadow Seal ist sowohl für den Über- als auch für den (Halb-)Unterwassertransport konstruiert und verfügt über zwei leistungsstarke Elektromotoren. Er ist mit Trimmtanks mit geschlossenem Kreislauf, Bug- und Trimmstrahlruder, Unterwassernavigationssystem, Anzugheizung an Bord und CCR-Kompatibilität ausgestattet.

Golden Arrow Marine bietet einen Jetski für militärische Einsätze an. Als Basis dient ein ziviler Seadoo, der je nach Kundenwunsch angepasst wird. So wird aus dem commercial off-the-shelf ein modifiable off-the-shelf, das Tactical Water Craft X3 genannt wird. Es erhält außen einen Kragen oder Schlauch, der für mehr Stabilität sorgt und Stöße beim Einsteigen oder Aufnehmen von Personen aus dem Wasser abfedert. Darüber hinaus verfügt der Jet Ski über vier Hebepunkte zum Aufnehmen und Absetzen von Schiffen oder Hubschraubern, zwei zusätzliche Tanktaschen zur Erhöhung der Reichweite, Protektoren an den Steuergriffen, die bei extremer Kälte auch beheizt werden können, integriertes (militärisches) GPS sowie ein Zugseil am Heck für Lasten Auch das Leergewicht des Jet Ski wurde auf 400 Kilogramm reduziert. Daher kann er nun schneller als 75 Knoten fahren. Es gibt bereits mehrere Nutzer in der NATO und weltweit.

Water Craft X3, Foto: André Forkert

Water Craft X3, Foto: André Forkert

Scooter
Der italienische Hersteller Suex bietet eine Vielzahl von Scootern für Tauchtiefen bis zu 200 Meter an. Durch die Kombination mehrerer Scooter zu einem System können bis zu vier Taucher oder schwere Lasten problemlos über lange Strecken verbracht werden.

Rotinor aus Deutschland bietet den Seabob Black Shadow 730 (RBS) und den kleineren DiveJet RD2 an. Beide können über das Torpedorohr eines U-Boots oder per Fallschirm abgesetzt werden. Sie können in Tiefen von bis zu 60 Meter genutzt werden und sind damit für alle Arten von Unterwassereinsätzen und Spezialoperationen bestens geeignet. Die hydrodynamische Bauweise des RBS verleiht dem Tauchscooter ein hohes Maß an Agilität im Wasser. Alle Lenk- und Tauchmanöver werden durch die Verlagerung des Körpergewichts ausgeführt. Das speziell entwickelte Gurtsystem ermöglicht es dem Nutzer, die enorme Schubkraft problemlos zu kontrollieren. Angetrieben wird es von einem E-Jet-Motor. Für den Einsatz am Fallschirm bietet Advanced Tactical Airborne Systems and Services (ATASS) die Gurte Trident und Triton von Paratec an. Diese Spezialgurte ermöglichen es maritimen Spezialkräften, Tauchboote per Lufttransport sicher an jeden gewünschten Ort zu bringen. Das Trident-Gurtzeug besteht aus einer großen Tasche, die das eigentliche Gurtzeug, das Gitterbrett, die Rolleneinheit und die Ablassvorrichtung mit V-Verbindungen, Reibplatte mit Mittelgurt und Ablassleine enthält. Beide Gurtzeuge können eine Nutzlast von bis zu 115 Kilogramm aufnehmen.

Auf der Messe Sofic in Tampa, Florida, wurde unter anderem gefordert, dass die US Navy Seals Nachrüstungen für ihre lautlosen Unterwasserfahrzeuge erhalten. Viele Systeme, die derzeit im Einsatz sind, müssen dringend ersetzt oder auf den neuesten Stand gebracht werden, um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein.

Froschmänner bewegen sich nicht immer über oder durch das Wasser. Oft ist die Verbringung aus der Luft das Mittel der Wahl. Deshalb sind alle Beschläge an ihren Fallschirmen aus seewasserbeständigem Spezialstahl gefertigt. Ansonsten werden sie nach Wassersprüngen einem speziellen Spülverfahren unterzogen, das sicherstellt, dass alle Rückstände aus dem Gewebe herausgespült werden. Einige Hersteller entwickeln auch Gurtzeuge, die Rebreather-Geräte aufnehmen können. Das militärische Cypres 2 Static Line System (SLS) ist darüber hinaus süss- und salzwasserfest. Es bietet eine Wasserdichtigkeit über 24 Stunden und bis zu einer Tiefe von 2,5 Metern. Das bedeutet, dass es nach Trainings- und Einsatzsprüngen wiederverwendet werden kann – wenn die Extraktion/Exfiltration mit eigenen Booten durchgeführt wird.

Individuelle Ausrüstung
Mit dem Projekt Trident hat der deutsche Tarnspezialist Ghosthood eine Lösung speziell für den Einsatz im Wasser entwickelt. Die Lösung wurde gemeinsam mit EU- und NATO-Einheiten entwickelt und wird derzeit von Spezialeinheiten in den USA getestet. Das Material kann sowohl im Wasser als auch an Land zur Tarnung eingesetzt werden. Nach der Landung am Strand funktioniert die Tarnung dann wie ein Tarnanzug. Derzeit ist diese Lösung in fünf verschiedenen Tarnmustern erhältlich. Das Material besteht aus verschiedenen Komponenten. Der größte Teil ist ein sehr leichtes, aber festes Gewebe, das kein Wasser aufnimmt und daher nicht schwerer wird. Es ist an besonders beanspruchten Stellen verstärkt, zum Beispiel als Schutz beim Herausziehen aus einem U-Boot. Schließlich wurde die Abdeckung des Rebreathers überarbeitet. Sie ist nun vollständig lasergeschnitten und kann Taschen an der Außenseite aufnehmen. Eine Tarnhülle für den Rotinor Scooter wird ebenfalls angeboten, um ihn vor der einer Entdeckung an Land zu schützen. Zukünftig soll ein Tarnüberzug entwickelt werden, der auch während des Tauchgangs verwendet werden kann.

Bei maritimen Spezialkräften müssen viele Ausrüstungsgegenstände auch für Einsätze in Wassertiefen von bis zu 20 Metern geeignet sein. Deshalb sind die Nachtsichtgeräte der belgischen Firma ACTinBlack so konzipiert, dass sie bis zu 20 Meter wasserdicht sind. Sie sind von vornherein so konzipiert, dass spezielle Dichtungen und ausschließlich rostfreies Material verwendet werden. Einzelne Komponenten sind nicht verklebt, damit das System wartungsfähig bleibt.

Bei Aimpoint sind alle militärischen Optiken bis 25 oder sogar 40 Meter Wassertiefe einsatzfähig. Die taktischen Lärmschutz-Headset-Systeme von Silynx sind ebenfalls für das Schwimmen und Tauchen ausgelegt. Die Systeme Fortis Trio und Clarius FX sind eine halbe Stunde lang bei bis zu 20 Meter tauchfähig. Das In-Ear-Headset ist immerhin noch bis zu 30 Minuten in maximal einem Meter Tiefe tauchfähig, sodass die Systeme bereits vor dem Auftauchen angelegt werden können.

Für empfindliche Geräte produziert Peli die Ruck-Serie. Mit den Varianten R20, R40 und R60 sind drei kleine Transport- und Schutzlösungen verfügbar, die nach IP68 geschützt und wasserdicht sind. Sie dienen vor allem dem Schutz kleinerer, besonders schützenswerter Geräte und persönlicher Ausrüstung. Ein Druckausgleichsventil ist eingebaut.

Für das deutsche Kommando Spezialkräfte und das Kommando Spezialkräfte der Marine sollen neue schwimm- und tauchfähige Taschen und Rucksäcke beschafft werden. Ältere Systeme sollen durch military-off-the-shelf-Produkte ersetzt werden.

Der Seabob Black Shadow 730kann über das Torpedorohr eines U-Boots …, Foto: Foto: Rotinor

Der Seabob Black Shadow 730 kann über das Torpedorohr eines U-Boots …, Foto: Foto: Rotinor

Mit den Modellen Shadow Amphibian, Hydro Recon (mit Neopren) und Rapid Assault bietet der US-Schuhhersteller Lalo aus Kalifornien mehrere Produkte für Navy Seals an. Ziel ist es, sich von der Luft über das Wasser bis zum Land zu bewegen, ohne das Schuhwerk wechseln zu müssen. Die Schuhe verfügen über eine rutschfeste und tragfähige Sohle, die eine Nutzung schmaler Leitern beim Boarding erlaubt. Zudem besitzen sie Entwässerungsöffnungen in zwei Richtungen und einige Modelle haben Flossenclips.

UAVs
Die EvoLogics GmbH bietet mit dem 27 Kilogramm schweren Sonobot 5 ein autonomes hydrographisches Vermessungsfahrzeug an. Mit ihm lassen sich Flüsse, Strände und Hafenabschnitte vor dem Anlanden auskundschaften oder Objekte im und am Wasser überprüfen. Die Seedrohne verfügt über ein Einstrahl-Echolot, ein Fächerecholot, ein Side-Scan-Sonar und eine hochauflösende Kamera. Im lautlosen Modus führt das Fahrzeug vordefinierte Missionen automatisch durch, wobei das Funkgerät ausgeschaltet ist. Die niederländische Polizei und das schwedische Militär nutzen das System bereits, die Bundeswehr führt es derzeit ein.

SpearUAV hat das gekapselte Sub-to-Air Loitering Unmanned Aerial System (UAS) Ninox 103 entwickelt, das es erstmals ermöglicht, Unterwasserdrohnen in die Luft zu bringen und damit Aufklärung außerhalb der Sichtlinie zu betreiben. Das Ninox 103 Sub-to-Air ist ein autonomes, KI-basiertes System, das für einen unerkannten Start unter Wasser entwickelt wurde und sich an den bestehenden operativen Anforderungen orientiert. Intuitiv und einfach zu bedienen, bietet es hervorragende Möglichkeit für den Einsatz von U-Booten, Autonomen Unterwasserfahrzeugen (AUVs) und andere Unterwasserplattformen aus. Da auch ein manueller Start möglich ist, kann es auch von Tauchern verwendet werden. Das System kann sofort gestartet werden und ermöglicht es dem Bootsteam oder den Tauchern, Echtzeitbilder jenseits der Küstenlinie und über große Entfernungen hinweg zu empfangen, während sie selbst unentdeckt bleiben und sich in einem gewissen Abstand zum Land befinden. Das für raue Unterwasser- und Seeumgebungen ausgelegte Ninox 103 ist unabhängig von der Nutzlast und verfügt über eine offene Architektur, die die Integration von Datenverbindungen Dritter ermöglicht. Es lässt sich nahtlos in die bestehende Infrastruktur für den Start aus U-Booten integrieren und unterstützt mit seiner geringen visuellen, thermischen und akustischen Signatur den Betrieb im Stealth-Modus.

Libervit aus Frankreich bietet mit der Serie Black-Line M3863/64/65 hydraulische Unterwasser-Aufbrech- und Spreizgeräte für Rettungseinsätze oder zur Schaffung von Zugängen unter Wasser an. Es kann autonom bis zu einer Tiefe von 80 Metern ohne Abstützung oder Verkabelung an der Wasseroberfläche eingesetzt werden. Das System besitzt einen neutralen Auftrieb und besteht aus einer wasserdichten Stromquelle, einem Motor und den hydraulischen Werkzeugen. Die Werkzeuge können unter Wasser gewechselt werden und werden zum Aufbrechen, Spreizen, Heben oder Schneiden verwendet.

Der Thermic Torch wird zum Brennen oder Schweißen unter Wasser eingesetzt, wobei die Technologie auf einer Flamme basiert, die mit reinem Sauerstoff und Strom Temperaturen von bis zu 5000 Grad erreicht und so das Schweißen unter Wasser ermöglicht. Der Pushing Ram kann eine Druckkraft von 18 Tonnen entwickeln, um Unterwasserhindernisse auf- oder auseinanderzuschieben. Dies können aber auch Antriebswellen von Schiffen sein, um diese unbrauchbar zu machen, ohne sie zu versenken oder durch eine Explosion aufzufallen. Der Defekt wird erst bemerkt, wenn das Schiff wieder ablegen will. Das Gleiche gilt für den Pulling Ram, nur dass er hier gezogen und nicht auseinandergeschoben wird. Es können auch zwei Rammen kombiniert werden. Die sogenannte Klammer kann durch Druck die Schiffsschraube beschädigen. Durch die entstehende Unwucht wird beim nächsten Einsatz einen Defekt an das System gemeldet oder es entsteht eine Überlastung und ein Defekt im Antriebsstrang. Alle drei neuen Optionen verfügen über einen neutralen Auftrieb ohne zusätzliche Systeme.

Heads-Up-Displays
Um die Hände für solche Arbeiten oder zum Steuern eines Unterwasserscooters frei zu haben, hat Scubapro Professional Services das Heads-Up Display (HUD) Galileo Hud Pro entwickelt. Das HUD beinhaltet einen vollwertigen Tauchcomputer mit allen gängigen Funktionen, der direkt an der Taucherbrille befestigt wird. So muss der Taucher nicht mehr auf das Display an seinem Arm achten, sondern hat alle Informationen ständig im Blick. Alle Einstellungen werden über einen einzigen Knopf vorgenommen, und bei Bedarf kann das HUD nach oben weggeklappt werden. Neben der Anzeige der Restluftmenge bietet es auch GPS-Navigation und einen Unterwasserkompass. Das GPS funktioniert zwar nur an der Wasseroberfläche, aber unter Wasser werden Wegpunkte und deren Richtung in Relation zu den zuletzt bekannten Koordinaten angezeigt. Ein GPS-Signal kann auch von externen Antennen an der Wasseroberfläche empfangen werden. Im für Marinen entwickelten Modus Combat Swimmer können alle Wegpunkte auf Knopfdruck gelöscht werden. Zudem stehen speziell für den Kampfschwimmereinsatz drei verschiedene Datenansichten (Tauchgangsinformationen wie Tiefe und Tauchzeit, Tauchgangsinformationen und Navigation inklusive Kompass und Wegpunkte sowie eine Zusammenfassung mit Zeit, maximaler Tiefe, Wassertemperatur und Batterieanzeige) zur Verfügung.

Das HUD kann an jeder Tauchmaske nachgerüstet werden. Zur besseren Ablesbarkeit werden die Displays (Farb-OLED mit 96x64 Pixeln) virtuell in einem Abstand von einem Meter dargestellt, sodass das Auge während des Tauchgangs nicht nachfokussieren muss. Der Tauchcomputer kann für das Tauchen mit Pressluft, Nitrox, Trimix, Multi-Gas (bis zu acht Trimix-Gase) und Kreislaufgeräten (CCR) verwendet werden. Die Daten können gespeichert oder über einen USB-Anschluss ausgelesen werden. Die Tauchtiefe beträgt laut Hersteller 120 Meter, die Akkulaufzeit bis zu 20 Stunden, wobei das Aufladen über USB zwei Stunden dauert.
André Forkert ist freier Redakteur und schreibt für verschiedene Magazine aus dem Verteidigungsbereich.

André Forkert

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert