Italien engagierte sich mit dem Landungsschiff San Marco bei Baltops 2023, Foto: US Navy

Italien engagierte sich mit dem Landungsschiff San Marco bei Baltops 2023, Foto: US Navy

Kampf um die Ostsee – in der Ostsee?

Sollte es zu einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Russland kommen, stellt sich die Frage nach dem Wo. Ist die Ostsee hierfür noch der geeignete Raum?

Mit dem Beitritt Finnlands zur NATO und dem erhofften zeitnahen Beitritt auch Schwedens verändert sich die militärische Geografie im Ostseeraum signifikant. Raumordnung, Kommandostruktur und die gerade erst in der Erstellung befindlichen Verteidigungspläne auf operativer und strategischer Ebene werden dem Rechnung tragen müssen und diese maßgeblich beeinflussen – alles mit entscheidenden Auswirkungen insbesondere für die Bundeswehr.

11. Jul 2023

0 Kommentare

  1. Danke für diese messerscharfe Analyse des Kommandeurs der Einsatzflottille 1! Dazu erlaube ich mir zwei Anmerkungen. Die erste ist ein historischer Hinweis. Im Kalten Krieg befand sich Berlin in einer noch schlechter zu verteidigenden Position als das Baltikum und Finnland heute. Die Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich bauten seinerzeit die Organisation Live Oak auf, um Erpressungen gegen Berlin entgegenzutreten. Ein Blick auf diese Organisation lohnt auch heute, zumal es inzwischen Literatur zu dieser früher geheimen Organisation gibt (https://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_Live_Oak; Harald van Nes: Das Ringen um Berlin im Kalten Krieg. Die Geschichte von Live Oak. Im Auftrag des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr wissenschaftlich betreut von Bernd Lemke, Berlin/München/Boston 2021).
    Der zweite Hinweis bezieht sich auf die Feststellung dieses Artikels, dass in der Ostsee mit harten und verlustreichen Kämpfen zu rechnen ist. Hier verweise ich auf den ebenfalls gerade erschienenen Beitrag des Kommendeurs der Einsatzflottille 2, Flottillenadmiral Axel Schulz (https://marineforum.online/wenn-nicht-jetzt-wann-dann/). Das System Bundeswehr har sich seit 1990 nicht nur materiell vom intensiven Kampf entfernt, sondern auch und vor allem mental.
    Danke an die Redaktion, diese beiden Artikel der für die schwimmende Flotte verantwortlichen Kommandeure in engem zeitlichem Zusammenhang veröffentlicht zu haben!