Anfang des Jahres hatte die Royal Navy das Offshore Supply-/Construction-Vessel TANGAROA TOPAZ erworben und bei Cammell Laird in Birkenhead bei Liverpool zu ihrem ersten Multi-Role Ocean Surveillance Ship nachrüsten und umpönen lassen. Nun wurde es Mitte Oktober unter dem Namen RFA PROTEUS als Multi-Role Ocean Surveillance Ship mit der Aufgabe Seabed Warfare in Dienst gestellt. Zum Einsatzkonzept hat sich die Königliche Marine noch nicht eindeutig geäußert. Soll es nur reaktiv bei verdächtigen Vorfällen und reparierend bei Beschädigungen kritischer Infrastruktur eingesetzt werden? Oder soll es doch proaktiv und abschreckend verwendet werden durch Präsenz im Seegebiet und Einsatz seiner neuen Zurüstung auf der Suche nach Anomalien am Meeresboden. Mehr ist bekannt über die technischen Komponenten, mit denen die PROTEUS zwischenzeitlich unter Beratung durch zivile Bergungsspezialisten und militärische Unterwasseroperationsteams ausgestattet wurde: Erworben wurden drei Kongsberg Hugin Large Unmanned Underwater Vehicles für Tiefen von bis zu 6000 Metern, einige konfigurierbare Sensorträger-UUVs Teledyne Gavia für Tiefen von bis zu 1000 Metern, modular zurüstbare Manipulatoren VideoRay Defender ROVs (Remotely Operated Vehicles) für anspruchsvolle Unterwasserarbeiten, kleine und bereits in Diensten der Flachwasser-Minenabwehr der Navy genutzte UUVs Hydroid Remus sowie ein unter Vertrag stehendes containerisiertes Schleppgerät ScanFish. Diese beeindruckende Werkzeugausstattung lässt erahnen, dass die Royal Navy es mit der Seabed Warfare jetzt wirklich ernst meint. Das Video zeigt das knapp 100 Meter lange 6000-Tonnen-Schiff mit der 1000 Quadratmeter großen Decksfläche und einem zentralen, senkrecht angeordneten Moon-Pool für Wetter- und Seegangsunabhängiges Arbeiten einlaufend Liverpool. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick – aber ein Zeichen der Zeit!
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