Be-12 Mail Foto: Russian Air Force

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Schwarzes Meer: Russische Marineflieger setzen auf Wasserflugzeuge

Warum erst jetzt? Nachdem die selbstgebauten Überwasser-Drohnen der Ukraine bei den Seestreitkräften des russischen Aggressors mehrfach bis nach Noworossijsk am anderen Ende des Schwarzen Meeres Schaden angerichtet haben, erfolgt nunmehr - auch medial verbreitet - ein strategisches Umdenken: Um präventiv gegen die Bedrohung durch diese Marine-Drohnen vorzugehen, sollen nun im Schwarzen Meer vermehrt russische Marineflieger eingesetzt werden. Die von den erfindungsreichen Ukrainern ferngelenkten Speedbomben-Boote sind von den anvisierten Zielschiffen kaum auszumachen und im Nahbereich eigentlich nur durch einen Direkttreffer kleinkalibriger, körpergesteuerter Waffen (MG, Gatling, etc.) auszuschalten. Aus der Luft sind sie jedoch recht gut zu erkennen, sofern sie mit hoher Geschwindigkeit laufen - dann nämlich ziehen sie eine schmale, weiße und daher auf dem dunklen Wasser des Eisensulfid-haltigen Meeres relativ weit sichtbare Schleppe hinter sich her. Um weit vor Sewastopol - möglichst noch im nördlichen Seegebiet vor Odessa - diese Drohnen-Boote zu sichten, kommen nach britischen Auswertungen die wenigen (drei?) noch verbleibenden Mails (Beriev Be-12 Chayka (Möwe)) Amphibienflugzeuge, bzw. Kurzstrecken-U-Jäger vermehrt zum Einsatz. Sie sind auch im tiefen Flug langsam genug für optische Identifizierungen und können bei Sichtung die auf der Krim bereitstehenden Marine-Bomber Suchoi Su-24 Fencer in der Bekämpfung leiten. Da sie auch Minen abwerfen können, stellen sie eine zusätzliche Bedrohung für die wieder aufgenommenen ukrainischen Getreidetransporte dar. Aber was macht man dann nachts? Denn das Short Horn-Suchradar der Mail ist ja seit den 50er-Jahren auch nicht jünger geworden.

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