Kategorie: Streitkräfte

Marineschifffahrtleitung neu gedacht

Während der vergangenen Jahrzehnte wähnte sich Deutschland in immerwährendem Frieden. Russlands Krieg gegen die Ukraine erfordert nun auch einen ehrlichen Blick auch auf die Gewährleistung sicherer Seeverkehrsverbindungen. Kriege gab es in der Menschheitsgeschichte wie Jahreszeiten, die den Lauf der Zeit beschreiben. Seit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs und der damit einhergehenden Annäherung ehemaliger Feinde wog sich vor allem die europäische Bevölkerung in Sicherheit. Besonders in der Bundesrepublik Deutschland machte sich ein Gefühl der Freiheit, aber auch der Sorglosigkeit breit. Die Gewissheit, dass Deutschland von Freunden umgeben ist, trug dazu bei. Zugang marineforum digital+ Sie sind bereits registrierter Nutzer? Jetzt...

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Noch keinen Cent ausgegeben

Der Jahresbericht 2022 der Wehrbeauftragten zeugt von der Unfähigkeit, zeitnah die Missstände in den Streitkräften zu beseitigen. Trotz reichlich vorhandener Gelder. Gut ein Jahr nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner „Zeitwende“-Rede die Modernisierung der Bundeswehr angekündigt hat, zieht die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, in ihrem 171 Seiten starken Jahresbericht 2022 eine ernüchternde Bilanz. Die Zeitwende ist bisher noch nicht bei der Truppe angekommen. Die Bundeswehr steckt seit Jahrzehnten unverändert in einer Personal-, Ausrüstungs- und Beschaffungskrise und kämpft mit den seit Jahren bekannten und unveränderten Problemen grundsätzlicher Art: Gravierender Materialmangel und marode Infrastruktur, Ausrüstungs- und Personalmangel, überbordende Bürokratie sowie...

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Von globaler Verantwortung zum strategischen Tunnelblick

Ihre Flexibilität macht die Marine zum idealen Instrument der deutschen Außenpolitik. Plädoyer für den Einsatz der Schiffe an Orten, wo sie gebraucht werden – weltweit. Allem Anschein nach dient die Marine aktuell und auf absehbare Zeit vor allem einem Hauptzweck: Der Abschreckung gegenüber Russland an der Nordflanke des Bündnisses. Als erste Reaktion auf Putins Überfall auf die Ukraine ist dieser Impuls verständlich, birgt aber große Risiken – Risiken für die deutsche Außenpolitik und für die Marine selbst. Denn anders als im Kalten Krieg ist die Bundesrepublik heute nicht mehr das kleinere Westdeutschland. Auch haben die traditionellen verbündeten Seemächte längst...

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Baltic Operations 22

Vom 5. bis 17. Juni 2022 fand zum 51. Mal BALTOPS statt, die gröβte multinationale Marineübung in der Ostsee. Rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten aus 16 Nationen, darunter Schweden und Finnland, nahmen diesmal daran teil. Sie verteilten sich auf 47 Schiffe und Boote, 89 Luftfahrzeuge sowie diverse Dienststellen und Truppeneile an Land. BALTOPS steht für „Baltic Operations“ und ist eine langfristig angelegte Übungsserie, die 1972 von den US Naval Forces Europe ins Leben gerufen wurde. Der Zweck hat sich seitdem nicht verändert: Es geht darum, mit Alliierten verschiedene Arten der Seekriegsführung zu trainieren, zum Beispiel die Jagd auf Uboote,...

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Bauvorhaben für das Binnenmeer

Der russisch-ukrainische Krieg hat auch starke Auswirkungen auf die Marinen der Ostseeanrainer. Bereits zuvor befanden sie sich im Wiederaufbau von Kapazitäten, die nach dem Kalten Krieg radikal beschnitten worden waren. Das historisch neutrale Schweden ist eines der Länder, dessen Sicherheitsarchitektur am stärksten von der jüngsten russischen Aggression betroffen ist; eine Tatsache, die am deutlichsten durch den bevorstehenden Beitritt des Landes zur NATO zum Ausdruck kommt. Das Land befindet sich bereits mitten in einem großen Programm zur militärischen Wiederbelebung mit dem Namen Totalförsvaret 2021–2025 (übersetzt etwa: Totale Verteidigung), das Ende 2020 vom schwedischen Parlament verabschiedet wurde. Aus Sicht der Marine...

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