Oostende, Foto: Naval Group

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Frankreich tritt belgisch-niederländischem Minenabwehr-Programm bei

Ende August – so gaben es die Verteidigungsministerinnen Belgiens und der Niederlande am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Toledo auf ihren Social-Media-Kanälen bekannt – ist Frankreich endgültig ihrem gemeinsamen Minensucher-Programm rMCM beigetreten. Ganz unerwartet kam die Entwicklung nicht: Die Marinen der drei Länder betreiben bereits seit den 1980er-Jahren Minenkampfeinheiten im Rahmen des TRIPARTITE-Programms und hatten sich in der Frage eines Nachfolgeprogramms bereits letztes Jahr deutlich angenähert. Paris hatte ursprünglich beabsichtigt, sein zukünftiges Minenabwehrsystem SLAM-F gemeinsam mit London und in Kooperation mit Thales und Saab zu entwickeln. Während der Messe Euronaval 2022 kam es allerdings zu der – wohl auch durch den Brexit bedingten – entscheidenden Annäherung der Marinen Belgiens, Frankreichs und der Niederlande. Schon 2023 sollte es zu einer Bestellung für die französische Marine kommen, von der man jetzt annimmt, dass sie sechs Minenabwehrsysteme umfasst.
Das komplexe belgisch-niederländische Programm ist gut angelaufen, die durch Corona entstandenen Verzögerungen scheinen aufgeholt zu sein. Ende März 2023 wurde die belgische OOSTENDE (M 940) als erste Einheit bei Piriou in Concarneau zu Wasser gelassen. Die VLISSINGEN (M 840) als erstes für die Niederlande vorgesehene Boot wird bei Kership in Lorient für den Stapellauf vorbereitet. Bug und eine 40 Meter lange Rumpfsektion der TOURNAI (M 941) trafen Anfang September von Gdingen kommend in Concarneau ein. Im rumänischen Georgu wird der Rumpf der SCHEVENINGEN (M 841) gefertigt. In Belgien werden die neuen Minensuch-Mutterschiffe mit 83 Meter Länge und 2800 Tonnen Verdrängung als CITY-Klasse bezeichnet, in den Niederlanden als VLISSINGEN-Klasse. Von Frankreich war dazu noch kaum etwas zu hören!

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