Appell: Ändern Sie die welt - Darwin200. Grafik: Darwin200

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Auf den Spuren von Charles Darwin

Plymouth/UK: Fast zwei Jahrhunderte nach Charles Darwins Weltreise ist eine Forschergruppe in seine Fußstapfen getreten. Sie startete am 15. August 2023 in der südenglischen Hafenstadt zu einer zweijährigen Seereise mit dem niederländischen Dreimast-Toppsegelschoner "Oosterschelde" (Baujahr 1917, 50 Meter Länge). Die Expedition DARWIN200 soll über vier Kontinente führen, die einheimische Tierwelt studieren und den Naturschutz fördern.

Charles Darwin im Jahr 1860. Foto: Wikimedia Commons

Geschichte

Der britische Naturforscher Charles Darwin (1809 – 1882) war Teilnehmer einer Expedition zur Erkundung des „äußersten Südens von Amerika“. Die für zwei Jahre geplante Seereise mit dem 27 Meter langen britischen Vermessungsschiff HMS „Beagle“ (Stapellauf 1820) dauerte fast fünf Jahre und half ihm bei der Entwicklung der Evolutionstheorie. Auf ein Gehalt verzichtete Darwin, um die bei seinen bevorstehenden Untersuchungen gesammelten Exponate nicht an staatliche Stellen abgeben zu müssen.

Darwin brauchte nach der Weltreise noch fast zwei Jahrzehnte bis Ende 1859 sein Buch „On the Origin of Species" erschien, das zum grundlegenden Werk über die Evolutionstheorie wurde. Darwin legte dar, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch natürliche Selektion im Laufe langer Zeiträume verändern nach dem Prinzip „survival of the fittest“, also „die am besten an die Umwelt angepassten Exemplare einer Art überleben“. Ferner stellte er die These auf, dass alle existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammten.

Damit stellte sich Darwin gegen die theologische Vorstellung eines „Schöpfers“, der alle Arten unveränderlich geschaffen habe. Vor allem aus kirchlichen Kreisen bekam er daher extremen Gegenwind – umso mehr als er seine Theorie 1871 auf den Menschen erweiterte. Erst im Jahr 1996, mehr als ein Jahrhundert später, erkannte die katholische Kirche Darwins Deutung offiziell an.

HMS Beagle in der Magellan-Straße, Feuerland. Grafik: Wikimedia Commons

Expeditionsplanung

Die sich über ca. 40.000 Seemeilen erstreckende Naturschutz-Expedition DARWIN200 beabsichtigt mit der „Oosterschelde“ in 32 Häfen zu ankern, darunter alle wichtigen Häfen, die Darwin auch mit der HMS „Beagle“ angelaufen hatte.

Forscherdrang

Die Gruppe wird zu einer Reihe von entlegenen Orten wie dem Galapagos-Archipel reisen, wo Darwins Beobachtungen, dass sich verwandte Vogelarten von Insel zu Insel unterscheiden, zur Inspiration für sein bahnbrechendes Buch „Über die Entstehung der Arten“ beitrugen.

Der Initiator von DARWIN200 sagte, dass die Forscher die Auswirkungen des Klimawandels auf die Korallenriffe und die schrumpfenden Lebensräume für Wildtiere untersuchen, aber auch gleichzeitig Tausende von Bäumen pflanzen werden, um das Problem der Versteppung von Land zu mildern. Der Sinn dieses Projekts sei es, Lösungen und Maßnahmen aufzuzeigen, die jeder von uns für eine bessere Zukunft ergreifen könne.

Appell

Zu den Schirmherren des Projekts gehören u.a. Darwins Ur-Ur-Enkelin, die Botanikerin Sarah Darwin, und die britische Primatenforscherin Jane Goodall.

"Wir alle wissen, dass wir uns inmitten des sechsten großen Artensterbens befinden, und es werde viel Schwarzmalerei über die Umweltprobleme, den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt verbreitet", so Goodall. Durch diese Reise soll vielen Menschen ersichtlich gemacht werden, dass noch Zeit sei, etwas zu ändern.

Ergänzende Hinweise unter https://darwin200.com/

DARWIN200 hat drei globale Ziele:

Ziel 1: Befähigen

Während der gesamten Reise werden 200 ausgewählte 18- bis 25-jährige Wissenschaftler und Naturschützer aus nahezu allen Ländern der Welt vorübergehend an Bord des Schiffes sein, um in Sachen Umweltschutz zu sogenannten „Darwin Leaders“ geschult zu werden. Sie sollen den politischen Entscheidern helfen, die Welt von morgen zu gestalten.

Ziel 2: Inspirieren

Das weltweite Publikum soll durch Aktivitäten im "aufregendsten Klassenzimmer der Welt" begeistert werden, um die Natur und die Bemühungen um ihren Schutz besser kennen und schätzen zu lernen.

Ziel 3: Lösen

Mit echten, live vom Schiff übertragenen Naturschutzproblemen und durch interaktive Citizen-Science-Forschungsprojekte sollen Bürgerinnen und Bürger auf der ganzen Welt erreicht werden. Der Schwerpunkt liege in der Erforschung praktischer Lösungen und gangbarer Wege, damit wir alle zu einer besseren Zukunft beitragen können.

Quelle: gCaptain, Welt, DARWIN200, Wikimedia

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